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Stadt fordert weiterhin lückenlose Notfallversorgung

  • Volkspartei Klosterneuburg
  • 5 days ago
  • 4 min read

Klosterneuburgs Politik, Rotes Kreuz, Ärzteschaft & Feuerwehr reagieren auf Wegfall des Notarztes


Die NÖ Landesregierung hat am 20. August im Rahmen der Pressekonferenz zum Gesundheitsplan 2040+ die Umstrukturierung des Notarztstützpunkts Klosterneuburg ab April 2027 bekanntgegeben. Dieser soll zukünftig zum Notfallrettungsstützpunkt mit extra qualifizierten Notfallsanitätern ausgebaut werden. In der gestrigen Stadtratssitzung wurde ein offener Brief von Rotem Kreuz, zahlreichen Medizinern sowie dem Abschnittsfeuerwehrkommando mit der Forderung zur Gewährleistung einer weiterhin lückenlosen Notfallversorgung in der Stadtgemeinde Klosterneuburg unterstützt.


Gemäß Gesundheitsplan 2040+ des Landes Niederösterreichs soll ab April 2027 die Notfallversorgung in Klosterneuburg primär durch einen Notfallrettungsstützpunkt des Roten Kreuzes sowie durch den Ausbau der Flugrettung und den Notarztstützpunkt am Universitätsklinikum Tulln erfolgen. Durch den Wegfall des bisherigen Notarztsystems vor Ort bei gleichzeitiger Leistungsreduktion an der Ambulanz im Landesklinikum Klosterneuburg sehen die Vertreter aus Roten Kreuz, Politik, Ärzteschaft und Feuerwehr akuten Handlungsbedarf bei den Ausbauplänen für den Stützpunkt Klosterneuburg.


„Diese beiden Punkte stellen eine klare Verschlechterung der Notfallversorgung dar und sorgen nicht nur bei uns, sondern auch in der Bevölkerung Klosterneuburgs für größte Besorgnis“, ist sich der Stadtrat einig. „Wir fordern daher, dass eine lückenlose Notfallversorgung in der Stadtgemeinde Klosterneuburg weiterhin gewährleistet ist. Sei es durch mindestens ein weiteres RTW-C Fahrzeug, durch eine entsprechende Aufwertung der Notfallambulanz des Landesklinikums  Klosterneuburg oder durch andere lokale Lösungen (z.B. ACN-Standort), um kritische Notfallpatienten auch ab 2027 rasch und professionell versorgen zu können!“, heißt es in einem offenen Brief an die Entscheidungsträger im Land NÖ.

Klosterneuburg hat knapp 28.000 hauptwohnsitzgemeldete Bürger. Weiters haben rund 7.500 Bewohner hier ihren Zweitwohnsitz, die vor allem während der Sommermonate in Klosterneuburgs Bädersiedlungen wohnen. „Diese rund 35.500 Einwohner haben das Recht auf eine ordnungsgemäße Gesundheitsversorgung, was bedeutet, dass eine qualitätsvolle und rasche medizinische Versorgung gewährleistet sein muss.“, heißt es weiters im offenen Brief.

V.l.: Allgemeinmediziner Markus Saleh in Vertretung der niedergelassenen Ärzteschaft, Bezirksstellenkommandant und Stadtrat Florian Havel, Bürgermeister Christoph Kaufmann, Bezirksstellenkommandant-Stellvertreterin Antonia Filka und Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Alexander Gutenthaler setzen sich für eine lückenlose Notfallversorgung in Klosterneuburg ein.
V.l.: Allgemeinmediziner Markus Saleh in Vertretung der niedergelassenen Ärzteschaft, Bezirksstellenkommandant und Stadtrat Florian Havel, Bürgermeister Christoph Kaufmann, Bezirksstellenkommandant-Stellvertreterin Antonia Filka und Abschnittsfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Alexander Gutenthaler setzen sich für eine lückenlose Notfallversorgung in Klosterneuburg ein.

 

Stadtrat und Bürgermeister fordern Zusatzmaßnahmen

Nach intensiver Diskussion in der Stadtratssitzung haben sich alle Parteien auf die Forderung nach Zusatzmaßnahmen beim Ausbau des Notfallrettungsstützpunktes Klosterneuburg bis 2027 geeinigt. „Der Gesundheitsplan des Landes NÖ hat das LK Klosterneuburg in wichtigen Bereichen gestärkt und die Weiterführung des Weißen Hofes gesichert. Bei der Neuaufstellung der Notfallversorgung in NÖ sehe ich durchaus die Notwendigkeit nach Reformen und begrüße auch ausdrücklich den Ausbau der Flugrettung, die gerade in den letzten Wochen zahlreiche wichtige Einsätze in Klosterneuburg absolviert hat. Dennoch teile ich die Sorgen des Roten Kreuzes, der Mitglieder des Stadtrates und der Bevölkerung, dass die geplanten Änderungen zu Defiziten in der Notfallversorgung führen könnten. Daher werden wir uns vehement für eine weiterhin lückenlose Notfallversorgung in der drittgrößten Stadt Niederösterreichs einsetzen und entsprechende Maßnahmen, wie etwa den Ausbau der Notfallrettungsfahrzeuge Typ RTW-C, fordern“, so Bürgermeister Christoph Kaufmann in einer ersten Stellungnahme.


Kein Notärztemangel in Klosterneuburg

Auch bezüglich konkreter Punkte im Gesundheitsplan, die der Stadt vorliegen, wurden in der Stadtratssitzung bereits erste Gegenargumente dargelegt. „Ein potenzieller Notärztemangel etwa, wie er regelmäßig von der Ärztekammer vorausgesagt wird, trifft zumindest aus heutiger Sicht nicht auf den Notarztstützpunkt Klosterneuburgs zu“, sind sich die Unterzeichner des Briefes einig. Das Notarztteam wachse stetig durch junge engagierte Mediziner, welche unter anderem auch in Klosterneuburg wohnhaft sind.

Im gesamten Bezirk Tulln soll es zukünftig nur noch ein Notarztfahrzeug geben. Am Papier, mit den Ausfahrtszahlen und den „geringeren Hauptwohnsitzen macht dieser Plan vielleicht Sinn“, heißt es in dem offenen Brief. „Allerdings leben 25 Prozent der gemeldeten Hauptwohnsitze des politischen Bezirkes Tulln in Klosterneuburg. Kein anderes Gebiet im Umfeld ist so städtisch organisiert wie Klosterneuburg, eine Versorgung von Notfallpatienten nach Wien scheitert leider seit Jahren an der Landesgrenze.“ Auch dieser Punkt sorgte einmal mehr für große Kritik aus dem Kreis des Stadtrates.

Hinzu kommt die komplizierte Topographie (drei Täler), die Nebenwohnsitze sowie potentiell ansteigende Patientenaufkommen durch neue Pflege- und Betreuungseinrichtungen (z.B. Rosenheim aus Tulln und Übergangs-Reha am Weißen Hof), zusätzlich zu den bestehenden drei Standorten an Pflege- und Betreuungszenten. „Eine rasche notfallmedizinische Versorgung in Klosterneuburg ist unabdingbar. Ist kein Notarzt vorhanden, hat in der Vergangenheit die Möglichkeit bestanden, kritische Notfallpatienten zur Stabilisierung ins LKH Klosterneuburg zu bringen. Dieses Vorgehen ist schon jetzt nicht mehr möglich. Das heißt, ein kritischer Notfallpatient muss so lange am Notfallort bleiben, bis ein entsprechender Arzt eingetroffen ist.“


 

Flugrettung in Klosterneuburgs städtischem Gebiet derzeit nur eingeschränkt möglich

Der Ausbau der Flugrettung wird als weitere Lösung vom Land NÖ angeführt. „Die Flugrettung ist im städtischen Gebiet jedoch oft nur eingeschränkt möglich. Ebenso ist die aktuelle Flotte noch nicht durchgehend bei jedem Wetter bzw. in der Nacht einsetzbar“, wird ins Treffen geführt. Ehrenamtlich tätige Sanitäter müssten daher längere Zeit ohne Notarzt bei kritischen Patienten verbleiben, medizinische und rechtliche Letztverantwortung ebenso tragen wie mit den Emotionen von Patienten und Angehörigen in Ausnahmesituationen umgehen, so die Argumentation im Brief.

Dadurch sieht man auch das Ehrenamt beim Roten Kreuz Klosterneuburg unter Druck gesetzt. Der offene Brief an das Land Niederösterreich appelliert an das Faktenverständnis und fordert die Landesregierung dazu auf, lokale medizinische Grundlagen und Besonderheiten in der drittgrößten Stadt Niederösterreichs zu berücksichtigen und flankierende Maßnahmen für eine auch weiterhin lückenlose Notfallversorgung zu setzen.

 

 
 
 

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