Bienenweiden statt Unkrautgift
Die Stadtgemeinde Klosterneuburg verzichtet schon seit 2015 auf den chemischen Unkrautvernichter Glyphsat
Glyphosat ist seit den 70er Jahren der weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichter. Am 27. November hat die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat nach monatelangem Streit um fünf Jahre verlängert. 18 von 28 EU-Ländern haben dafür gestimmt, Österreich und 8 weitere Länder dagegen, ein Land hat sich enthalten.
Im März 2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) einen Bericht veröffentlicht, demzufolge das Pflanzengift für den Menschen "wahrscheinlich krebserregend" ist. Andere Institute, darunter das Bundesinstitut für Risikobewertung und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, stufen Glyphosat allerdings als nicht akut gesundheitsgefährdend ein. Im Mai 2016 war ein Fachgremium, an dem die WHO beteiligt war, zu dem Ergebnis gekommen: „Glysophat ist nicht krebserregend“.
Mag. Roland Honeder, Stadtrat für Biodiversität berichtet dazu: „Der Klosterneuburger Gemeinderat hat schon im Juni 2015 beschlossen, bei der öffentlichen Grünraumpflege generell auf Pestizide, chemisch-synthetische Dünger und auf Torf zu verzichten. Für die Bemühungen, die Kriterien von „Natur im Garten“ einzuhalten, wurde Klosterneuburg heuer sogar mit dem „Goldenen Igel“ ausgezeichnet.“
Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart weiter: „Klosterneuburg war 2015 eine der ersten Gemeinden, die diesen Beschluss gefasst hat. Mittlerweile verzichten 225 niederösterreichische Gemeinden auf Pestizide. Das Land Niederösterreich hat das Ziel formuliert, bis 2020 bei der öffentlichen Grünraumpflege generell auf Unkrautgifte verzichten.“
Stadtrat Mag. Honeder abschließend: „Mit der Initiative „Klosterneuburg schützt die Lebensvielfalt“ möchte die Stadtgemeinde Rückzugsgebiete für die Tierwelt schaffen. Das besondere Augenmerk liegt auf Bienen, die durch Flurbereinigungen und das Verschwinden von Gebüschstreifen und Hecken in große Bedrängnis geraten.
Seit 2014 sind wir bemüht Bienenweiden im Stadtgebiet anzulegen. Bei der Neugestaltung von Hecken versuchen wir regionale, nachhaltig wertvolle Pflanzen auszuwählen, um auch hier die Biodiversität zu forcieren. Bei allen 21 Spielplätzen der Stadt wurden Nützlingshotels montiert. Davon profitieren nicht nur die Insekten sondern auch wir Menschen. In diesem Sinne: Weg vom grünen Rasen und Flurbereinigung hin zu Vielfalt und Natürlichkeit.“