Umweltbundesamt übersiedelt nach Klosterneuburg
„Der erste Schritt aus Wien hinaus donauaufwärts führt nach Klosterneuburg“ – Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager freut sich über die Grundsatzvereinbarung zum Umweltbundesamt. Damit ist die gemeinsame Absicht von Bund, Land Niederösterreich und Stadtgemeinde Klosterneuburg festgehalten, das Umweltbundesamt von Wien nach Klosterneuburg zu übersiedeln. Insgesamt soll das Bauvorhaben 46.5 Millionen Euro kosten, Land Niederösterreich und Klosterneuburg erklärten sich bereit, zwölf Millionen Euro beizusteuern. Mit über 500 Arbeitsplätzen stärkt das Umweltbundesamt die Stadt ganz wesentlich als Wirtschaftsstandort. Landtagsabgeordneter Planungsstadtrat Christoph Kaufmann zur Ansiedelung: „Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein, die Stadt zwischen Wienerwald und Donau befindet sich inmitten eines Umbruchs in der Stadtentwicklung. Mit dem verfolgten Ziel, Stadt der kurzen Wege zu sein, leben und arbeiten zu vereinen, aber auch dem Beitritt zum e5-Programm wird Klosterneuburg für eine Zukunft gestärkt, in der organisches Wachstum, Umwelt- und Klimaschutz Vorrang haben. Das Umweltbundesamt passt perfekt in diese Entwicklung und Philosophie.“ Bürgermeister Schmuckenschlager zur Standortfrage: „Klosterneuburg ist prädestiniert, es verfügt mit dem IST Austria, der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau, dem Konrad Lorenz Institute, aber auch dem Stift Klosterneuburg über einen gut verankerten Wissenschaftscluster. Das Umweltbundesamt wird die niederösterreichische Wissenschaftsachse Krems – Tulln – Klosterneuburg – Wiener Neustadt perfekt ergänzen.“ Klosterneuburg als Teil des Biosphärenparks Wienerwald scheint daher gut gewählt. Schon am Beispiel des Institute of Science and Technology (IST) Austria zeigt sich, dass eine für Wissenschaft und Forschung äußerst gedeihliche Athmosphäre herrscht. Man habe nun den Dezentralisierungsprozess angestoßen und werde diesen gemeinsam mit den Ländern umsetzen, betonte Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: „Unser Ziel ist, in zehn Jahren zehn Prozent der Bundesbehörden in die Regionen zu verlegen. Wir sprechen hier von einer Größenordnung von ca. 3.500 Arbeitsplätzen.“ Jetzt stelle man die Weichen für die Umsiedelung des Umweltbundesamts, dessen Mitarbeiter derzeit auf vier Standorte in Wien verteilt seien. Man hätte ohnehin eine Entscheidung gebraucht, weil an den vier Standorten akute Platznot herrsche und die Büroräumlichkeiten nicht mehr den Standards entsprächen, so der Bundesminister. Für Klosterneuburg, das sich als Stadt der Wissenschaft und der kurzen Wege profilieren und sein Dasein als Pendlerstadt nivellieren möchte, gelingt damit ein großer Wurf.