Die Brunnen sind eröffnet: Eiszeitstrom liefert beste Trinkwasserqualität
Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager (4.v.re.) und Referatsleiter Ing. Hebert Preisl (3.v.li.) eröffnen mit dem Team der Klosterneuburger Wasserversorgung die Brunnensaison. (Foto: Stadtgemeinde Klosterneuburg/SchuhE)
27 Trinkwasserbrunnen in der Stadt und entlang des Donauradwegs spenden während der heißen Jahreszeit kühles Nass – die Qualität ist dank eiszeitlichem Schotter erstklassig. Klosterneuburg ist mit einer der aufwändigsten Infrastrukturen des Landes auch für große Hitzewellen gerüstet.
Mit 8 Brunnen, 17 Hochbehältern und 275 Kilometern Wasserleitung hat Klosterneuburg eines der besten und sichersten Versorgungsnetze des Landes. Eine aktuelle Studie von BOKU (Universität für Bodenkultur) und ÖVGW (Österreichischer Vereinigung für das Gas‐ und Wasserfach) zur Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels sagt vorher, dass aufgrund vermehrter, längerer Trockenperioden, aber auch erhöhtem Wasserbedarf durch Swimmingpools und Bewässerungsanlagen, die Wasserressourcen unter Druck geraten. In Klosterneuburg sitzt so schnell niemand auf dem Trockenen, denn die Stadt hat vorgesorgt.
Mit acht Brunnen, die in den Augebieten Klosterneuburgs das Wasser fördern, hält die drittgrößte Stadt Niederösterreichs selbst lange Trockenperioden durch. Die Empfehlung in der Studie, vorzusorgen und Verbindungsleitungen zu anderen Wasserversorgern herzustellen, ist in Klosterneuburg zudem bereits Realität: Im äußersten Notfall greift Wien unter die Arme. Zur Hauptstadt besteht seit Langem eine Leitung. Sie wurde im Jahr 2000 saniert und vergrößert. Bisher kam sie selten zum Einsatz, denn nur außergewöhnlich heiße Sommer wie jener von 2015 bringen das stadteigene Netz an seine Grenzen.
Das Trinkwasser, das auch die 27 Trinkbrunnen speist, stammt aus einem unterirdischen Begleitstrom der Donau, der aus der Eiszeit stammt. Der eiszeitliche Schotter wirkt besser als jeder künstliche Filter. Klosterneuburg müsste somit keinerlei Chemie zusetzen. „Was wir aber machen müssen, ist eine Schutzchlorierung“, erklärt Ing. Herbert Preisl, Leiter der Wasserversorgung. „Diese ist aufgrund der Hochwassergefahr notwendig und sichert im Katastrophenfall die Trinkwasserqualität“, so Preisl.
Nach dem Motto „Sanierung, bevor etwas passiert“ wird das Netz ständig modernisiert und ausgebaut. So geht im Juli ein neuer Brunnen in Kritzendorf in Vollbetrieb. Das wichtigste Vorhaben für die nächsten Generationen ist aber ein zusätzlicher Hochbehälter, der 2017/18 errichtet wird. Damit sichert die Stadtgemeinde die Trink‐ und Löschwasserversorgung für das künftige Pionierviertel, jenen Stadtteil, der auf dem Gelände der ehemaligen Magdeburgkaserne entsteht.
Dank umsichtiger Wasserwirtschaft und sicherer Ressourcen kann der Sommer kommen – und das eine oder andere Glaserl besten Klosterneuburger Trinkwassers so richtig genossen werden.