2.800 m² Lebensraum für jeden Klosterneuburger, viel Platz für Grünland
Fast 3.000 m2 Fläche hat die Stadtgemeinde jedem ihrer Einwohner zu bieten, davon sind weniger als 13 Prozent als Bauland gewidmet. Mehr als die Hälfte der Gemeindefläche ist bewaldet. Nach einem Finanzvergleich nahm die Stadtgemeinde nun Platzangebot und Grünraum im Verhältnis zu den Einwohnern unter die Lupe – Klosterneuburg ist auch hier an der Spitze. Der verantwortungsvolle Umgang mit diesem Platzangebot steht an erster Stelle.
Die Stadtgemeinde im Norden des Wienerwalds bietet eine Lebensqualität, die ihresgleichen sucht. Das Platzangebot ist äußerst großzügig, obwohl Klosterneuburg die drittgrößte Stadt Niederösterreichs ist. Bei 26.300 Einwohnern mit Hauptwohnsitz und einer Gesamtfläche von 7.620 Hektar genießt jeder Bewohner 2.800 m2 Lebensraum. Nimmt man die 6.816 mit Nebenwohnsitz Gemeldeten dazu, so bleiben pro Kopf immer noch 2.300 m2. Zum Vergleich: In Krems entfallen auf jeden Einwohner 2.100 m2 (5.170 Hektar Flä- che), in Baden 1.000 m2 (2.688 Hektar Fläche). In Korneuburg sind es 700 m2 (971 Hektar Fläche), in Möd- ling 400 m2 pro Einwohner (995 Hektar). Nur 980,06 Hektar sind derzeit als Bauland gewidmet, das entspricht knapp 13 Prozent der gesamten Flä- che. „Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Platzangebot steht an erster Stelle“, betont Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager. „Seit Jahrzehnten wird Bauland stets zurückgenommen und steht heute in einem fixen Verhältnis zum Grünland. Das sichert die hohe Lebensqualität auch für kommende Generationen.“ Klosterneuburg steht vor der Herausforderung, einerseits seine Vorzüge als Erholungsraum im Grün- gürtel zu erhalten, andererseits dem daraus resultierenden Zuzug gerecht zu werden.
Auch Vizebürgermeister Regierungsrat Richard Raz liegt als Vorsitzendem des Ausschusses für Stadtplanung und Stadtentwicklung die nachhaltige Sicherung dieser Lebensqualität am Herzen: „Wir sind stets darum bemüht, auf die veränderten Anforderungen zu reagieren.“ Um etwa den strukturellen Charakter in den Ein- und Zweifamilienhausgegenden zu sichern, wurde die Widmungsart „Bauland-Wohngebiet“ für Teilbereiche um den Zusatz „maximal zwei Wohneinheiten“ bzw. „maximal drei Wohneinheiten“ ergänzt. „Ziel ist es, der Errichtung von Wohnsilos entgegen zu wirken, da häufig Grundstücke zusammengelegt werden, um die Bebauungsdichte bestmöglich auszureizen“, so Raz. Denn die Stadt punktet gerade mit dem so attraktiven Grünanteil. 57,64 Prozent, also mehr als die Hälfte des 76,24 km2 großen Gemeindegebiets ist bewaldet. Im Vergleich besitzt das 1.918.627 Hektar große Land Niederösterreich 39,61 Prozent Wald, die Stadtgemeinde Tulln bei einer Fläche von 7.223 Hektar 30,76 Prozent. Klosterneuburg hat dank seiner Naturschätze Anteil an dem von der UNESCO ausgewiesenen „Biosphären- park Wienerwald“, dem Naturpark Eichenhain, den Donauauen und ist Teil der „natura2000“-Gebiete. Bürgermeister Schmuckenschlager: „Hier findet man städtische Infrastruktur eingebettet in einer stattli- chen grünen Lunge. Das macht Klosterneuburg einzigartig und muss für die Zukunft erhalten werden.“ Mit 1. September 1954 wurde die Rückgliederung von Klosterneuburg nach Niederösterreich vollzogen – nachdem die Stadt 1938 mit ihren heutigen Katastralgemeinden zum 26. Wiener Gemeindebezirk wurde. Am 15. Oktober 1938 trat ein Gesetz der nationalsozialistischen Stadtverwaltung in Kraft, das insgesamt 97 Gemeinden mit der Bundeshauptstadt zu „Groß-Wien“ vereinte. Gugging, Kierling, Höflein, Kritzendorf, Weidling und Weidlingbach waren zuvor selbstständige Gemeinden, seit 1954 bilden sie nun mit Klosterneuburg die drittgrößte Stadt Niederösterreichs. Bereits 1946 beschloss der Nati- onalrat übrigens, dass diese rückgegliedert werden soll. Der Alliierte Rat verweigerte jedoch jahrelang seine Zustimmung.